Lesungen für Trauerfeiern

Lesungen, Gedichte und Texte

Rainer Maria Rilke, Joseph Freiherr von Eichendorff, Hermann Hesse, Khalil Gibran,  Charles Pierre Péguy, Emmy Grund, Dietrich Bonhoeffer, Annette von Droste-Hülshoff, Irische Segen …

Alt-Irischer Segen (gesprochen von Dora Michel)

 

Mondnacht / Joseph Freiherr von Eichendorff (gesprochen von Dora Michel)

 

Stufen / Hermann Hesse (gesprochen von Dora Michel)

 

Vom Tod / Khalil Gibran (gesprochen von Dora Michel)

 

Auf der anderen Seite des Weges /  C. P. Péguy (gesprochen von Dora Michel)

 

Wenn der Kreis sich schließt / Emmy Grund (gesprochen von Dora Michel)

 

Meine Liedproben finden Sie unter „Lieder

Vor lauter Lauschen und Staunen sei still

Vor lauter Lauschen und Staunen sei still,
du mein tieftiefes Leben;
daß du weißt, was der Wind dir will,
eh noch die Birken beben.

Und wenn dir einmal das Schweigen sprach,
laß deine Sinne besiegen.
Jedem Hauche gib dich, gib nach,
er wird dich lieben und wiegen.

Und dann meine Seele sei weit, sei weit,
daß dir das Leben gelinge,
breite dich wie ein Feierkleid
über die sinnenden Dinge.

Rainer Maria Rilke

Ihr sollt nicht um mich weinen

Ihr sollt nicht um mich weinen,
ich habe ja gelebt.
Der Kreis hat sich geschlossen,
der zur Vollendung strebt.
Und glaubt nicht weil ich gestorben,
dass wir uns ferne sind.
Es grüßt euch meine Seele,
als Hauch im Sommerwind.
Und legt der Hauch des Tages,
am Abend sich zur Ruh,
send ich als Stern am Himmel,
euch meine Liebe zu!

Unbekannter Verfasser

Je schöner und voller die Erinnerung

Zunächst: es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines lieben Menschen ersetzen kann, und man soll das auch gar nicht versuchen; man muss es einfach aushalten und durchhalten; das klingt zunächst sehr hart, aber es ist doch zugleich ein großer Trost; denn indem die Lücke wirklich unausgefüllt bleibt, bleibt man durch sie miteinander verbunden. Es ist verkehrt, wenn man sagt, Gott füllt die Lücke aus; er füllt sie gar nicht aus, sondern er hält sie vielmehr gerade unausgefüllt, und hilft uns dadurch, unsere echte Gemeinschaft miteinander – wenn auch unter Schmerzen – zu bewahren. Ferner: Je schöner und voller die Erinnerungen, desto schwerer die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht mehr wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

Dietrich Bonhoeffer

Geliebte, wenn mein Geist geschieden
Geliebte, wenn mein Geist geschieden,
so weint mir keine Träne nach,
denn wo ich weile, da ist Frieden,
dort leuchtet mir ein ewiger Tag.

Elisabeth von Droste-Hülshoff (die Verse werden oft ihrer Tante, der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, zugeschrieben)